Seidenschwänze

Wie ich zu den ersten Bildern von den Seidenschwänze kam

Die ersten Seidenschwänze bekam ich in den 80er Jahren vor die Linse. Es war kurz nachdem ich mit dem fotografieren begonnen hatte. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch eine Canon A1 mit dem Novoflex 8/600mm. Bei dieser Technik musste schon ein Top Wetter herrschen um überhaupt eine einigermassen gute Qualität zu bekommen. Nun das Wetter war damals durchwachsen somit waren die Bildergebnisse für mich noch akzeptabel bis ich die Bilder von meinen Kollegen sah. Die hatten damals schon ein Novoflex Objektiv mit einem Leica Telyt Kopf 6,8/560mm eine super Linse mit einer Qualität da haste nur staunen können. Ja der liebe Geldbeutel, auf jedenfall hatte ich von da an keinen Mut mehr meine Bilder von den Seidenschwänzen jemanden zu zeigen. Ich muss aber sagen die Seidenschwänze hatten mich damals so fasziniert, dass mir diese Vögel nicht mehr aus dem Kopf gingen. Es sind meine Lieblingsvögel geworden, das getriller der Vögel das ganze Verhalten ist so einzigartig ich weis nicht wie ich das beschreiben soll einfach unvergesslich. Das fotografieren ist für mich ja nicht nur kurz ein ablichten möglichst vieler Arten, sondern das Verhalten der Art zu studieren zu beobachten einfach das Ganze intensiv zu erleben das ist Naturfotografie in meinen Augen.  

Ich träumte von da an zirka 20 Jahre von den Seidenschwänzen bis diese wieder bei uns im Ostalbkreis eingeflogen sind. Von dem Tag an von dem ich Internet hatte, wurde über den Winter verfolgt wie weit sich die Vögel in den Süden von Deutschland wagten. Im Januar 2005 war es so weit mein Foto und Arbeitskollege Erich T. hatte erfahren, dass im östlichen Teil vom Ostalbkreis Seidenschwänze gesichtet wurden. Zum Glück hatte ich in dieser Woche Frühschicht also wurde die Ausrüstung morgens gleich mit ins Auto gelegt. Als um 13 Uhr Feierabend war, fuhr ich gleich los um nach den Seidenschwänzen zu suchen, aber vergeblich auch am darauf folgenden Tag. Am dritten Tag kam ich mit meinem Kollegen gerade aus dem Betriebsgelände, da hörten wir plötzlich so ein vertrautes getriller wir schauten uns an und sagten fast gleichzeitig Seidenschwänze. Tatsächlich mitten in der Stadt am Bahngleis sassen ungefähr 40 Exemplare. Der Erich sagte pack deine Ausrüstung aus und fotografiere, er selber hatte seine Ausrüstung nicht dabei. Ich muss hier dann aber offen gestehen, dass ich hier nicht den Schneid hatte mitten in der Stadt mein Tele aufzubauen und zu fotografieren.

Da komme ich ja morgen in der Zeitung beziehungsweise es passiert vielleicht noch ein Unfall wegen mir. Ich suchte dann ausserhalb der Stadt nach weiteren Tieren, aber ohne Erfolg. Am Abend dachte ich, ich hätte doch fotografieren sollen somit wären sie jetzt im Kasten. Als das Wochenende kam stand für mich fest was ich da machen werde, Seidenschwänze suchen und fotografieren egal ob diese diesmal mitten in der Stadt sind oder nicht. Ich bin also gleich nach Sonnenaufgang aus dem Haus, aber egal wo ich auch suchte es waren keine Seidenschwänze zu sehen. Ich faste darauf hin den Entschluss nach Aalen zu fahren und wenn nötig mitten in der Stadt zu fotografieren voraus gesetzt ich finde diese dort. Doch auf dem Weg dort hin überkam mich der Hunger, ein Leberkäsbriegel wäre jetzt nicht schlecht, ich wusste wo man ganz in der Nähe einen phantastischen kaufen kann. Es war mittlerweile auch 9:00 Uhr also Vesperzeit, ich lies mir also eine schöne Portion herunter schneiden. Mit einer schönen Portion meine ich eine Scheibe bei der man auf keinem Fall durchschauen kann, ich glaube ihr wisst was ich meine. Ich lies mir den Briegel einpacken, um ihn mit nach Aalen zu nehmen. Dort wollte ich ihn bei der Suche nach den Vögeln essen. Doch alles kam ganz anderst, der Duft der aus der Verpackung kam war so stark da konnte ich nicht mehr. Ich musste anhalten dabei fuhr ich von der Hauptstrasse herunter und parkte das Auto direkt neben einer Streuobstwiese.

Ich holte mir die Tüte her und packte den Leberkäsbriegel aus, könnt ihr mitfühlen was das für ein Duft war? Ich biss mir ein grosses Stück herunter, doch der bissen blieb mir fast im halse stecken. Nicht weil er zu gross war nein weil genau in diesem Moment ein Schwarm von Seidenschwänze in die Streuobstwiese eingeflogen ist. Ich habe in diesem Fall natürlich den Leberkäsbriegel auf die Seite gelegt und meine Fotoausrüstung ausgepackt und fotografiert. Nebenbei hatte ich meinen Kollegen angerufen und gesagt, dass ich Seidenschwänze gefunden habe. Denn ich wusste, dass auch er auf der Suche nach den Vögeln war. Ich konnte dann mit zwei Kollegen über 14 Tage die Seidenschwänze fotografieren, in einem Umkreis von ca. 10 Kilometer.

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